Mittwoch, 23. Januar 2013

The National @ ATP-Festival (D)

9. Dezember 2012 ATP-Festival Camber Sands, Südengland

 Sonntagabend 23:00 h, drei Tage voller Musik und mehr Musik, einigen Pints, Mikrowellengerichten, viel Tee mit Milch, Strandspaziergängen und Karaoke im Queen Vic lagen bereits hinter uns, als die Kuratoren des diesjährigen ATP-Festivals mit ihrem eigenen Auftritt das grandiose Wochenende in East-Sussex zum krönenden Abschluss bringen sollten. An allen drei Tagen waren die fünf Herren von The National an jeder Ecke als Zuhörer und vor allem Gitarrist Aaron Dessner auch immer wieder als Gastmusiker aufgetaucht und hatten sichtlich Spaß an ihrer Inszenierung gehabt. War es bis dahin auch immer problemlos möglich gewesen, bis kurz vor Beginn eines Sets weit nach vorne zu laufen, so leerte sich der vordere Teil von Stage One bereits nach den Local Natives so gut wie gar nicht mehr. Das Publikum hatte die letzten Kräfte bis zum Ende aufgespart. Die ersten beiden Reihen hatten den Saal vermutlich schon seit dem Nachmittag nicht mehr verlassen.
 Fast pünktlich betrat die Band wie immer sehr unaufgeregt und unglamourös mit etwas Preshowmusik die Bühne. Die Wette über den Eröffnungssong hatten wir in diesem Augenblick bereits alle verloren. Matt Berninger stellte seinen Becher ab, dessen Inhalt verdammt nach Bier aussah, wo man ihn doch sonst nur mit Weinglas und Weinflasche kennt und bat um mehr Licht. Er musste noch schnell seinen Text präparieren und klärte erst mal darüber auf, dass er vorhabe die gesamte Show lediglich vorzulesen. Auch wenn er über eine sehr sexy Sprechstimme verfügt, der Mann beliebt zu scherzen. Natürlich wurde gesungen und es wurde direkt mit neuem Material gestartet.
The National hatten vor ziemlich genau einem Jahr ihre 20-monatige High Violet Tour beendet. Vor einigen Monaten gab es ein paar Posts, dass man im Studio wäre, aber wann es genau einen hoffentlich würdigen Nachfolger für High Violet geben wird, steht momentan noch in den Sternen. Bei bekennenden Perfektionisten kann das unter Umständen noch eine Weile dauern. Umso schöner, dass es zur Überbrückung der Wartezeit das ATP gibt und uns The National schon mal einen Einblick in ein paar ihrer Rohfassungen geben, die in nächster Zeit noch poliert und geschliffen werden und von denen auch noch gar nicht sicher ist, dass sie es überhaupt auf das Album schaffen.
Spätestens beim zweiten Lied, dem vom Boxer Album stammenden „Mistaken For Strangers“, wurde dann klar, dass wir uns in einem Muttersprachlerland unter eingefleischten The National Fans befanden. Der Saal begann zu vibrieren. Vollkommen text- und stimmsicher sang das Publikum jede Zeile mit. Aufgrund der Bausubstanz der gesamten Anlage wurde mir etwas mulmig. Leider stimmte zu diesem Zeitpunkt der Sound noch nicht so richtig (ein generelles Problem von Stage One). Matts Stimme versank bei „Anyone‘s Ghost“ in der opulenten Instrumentalisierung. Eine weitere Erklärung für die erkennbaren Schwächen beim sonst so Gänsehaut verursachenden Gesang gab Matt dann auch noch selbst: Seine „stupid Daughter“ hatte sich 5 Tage vor Abflug in sein Bett geschlichen und als er ihr gegenüber lag und gähnte, habe sie ihm ärgerlicherweise direkt in den Mund gehustet.
Das Soundproblem besserte sich zum Glück und auch die Stimme hielt, wenn auch mit leichten Einschränkungen. Dank des exzellenten Publikumchors war das letztlich auch gar nicht so schlimm. Die Stimmung war gigantisch und mehr als mitreißend. Die große ATP-Familie feierte die Abschlussparty des gelungenen Wochenendes und die Band war glücklich. Glücklich über ein Publikum, das es ihnen wirklich einfach machte und glücklich, dass auch sie selbst mit all den befreundeten anderen Musikern ein legendäres Wochenende verbringen durften. Ein paar von besagten Freunden hatten dann auch noch Gasteinsätze wie Richard Reed Parry von Arcade Fire, der selbst drei vollkommen unterschiedliche Sets an den drei Tagen gespielt hatte und mit The National recht eng befreundet zu sein scheint.
Wahnsinnig toll war auch Owen Palletts Geigeneinsatz beim halbneuen „I Need My Girl“ und beim wunderschönen „About Today“. Die Songauswahl entsprach weitestgehend der Setlist eines durchschnittlichen Auftritts bei der letzten Tour, was in Anbetracht der Tatsache, dass wahrscheinlich die meisten Besucher die Tour gesehen hatten und es keinen Grund mehr gab das High Violet Album in den Vordergrund zu stellen, etwas enttäuschend war. Man hätte sich an dieser Stelle einfach noch ein paar seltener gespielte Perlen aus den älteren Alben gewünscht. Immerhin durften wir aber an der absoluten Premiere von dreieinhalb neuen Songs teilhaben. Der zweite neue Song funktionierte beim Publikum allerdings überhaupt nicht und die Band war erkennbar ein wenig enttäuscht. Matt scherzte darüber hinweg, indem er behauptete, dass der Titel des gerade gefloppten Lieds „Buttered Bun“ sei, was bei Zwillingsgitarrist Aaron ein breites Grinsen hervorrief. Weiter ging’s mit „Neue Lieder Drei“ und das dann auch deutlich erfolgreicher. Rau und ungeschliffen mit packendem melodiösem Refrain, den typischen The National Drums, krachigen Dessner Gitarren und der Schlusspower von Boxer Liedern wie „Abel“ und „Mr. November“. Es wäre allerdings schon beinahe verdächtig, ein Lied von The National beim ersten Hören voll erfassen zu können und direkt gut zu finden. Nach meiner Erfahrung müssen die Stücke erst mal im Zuhörer reifen, werden bei jedem Hören noch ein kleines bisschen besser und dann lassen sie einen nie wieder los. Auch die Gefahr sich daran zu überhören kann nahezu ausgeschlossen werden. Irgendwie interessant fand ich auch noch, dass beim von mir sehr geschätzten „England“ im Gegensatz zu allen anderen Stücken kaum mitgesungen wurde. Ob die Engländer wohl verübeln, dass es die „famous angels“ nie bis England schaffen? Die erste Zugabe“ I Need My Girl“ gehört im Übrigen auch noch zum Rohmaterial, war aber live schon häufiger ausprobiert worden. Es fiel auf, dass im Schlussteil gründlich an den Drums gearbeitet worden war, was das Lied deutlich verbessert, aber noch immer nichts daran ändert, dass der Song einfach nicht über ganz nett hinauskommt.
Den wirklich fulminanten Abschluss nach knapp zwei Stunden setzte dann die auch schon aus dem zweiten Teil der High Violet Tour bekannte Unplugged-Version von „Vanderlyle Cry Baby“, bei der sich Matt Berninger (wohlgemerkt auch er ohne Mikro) noch ein Schlussbad in der Menge gönnte und seinen 3.000-Mann/Frau-Chor dirigierte.
What a lovely, lovely weekend! Oder um es mit Matt Berningers Worten zu sagen: Thanks a lot! We had a blast!
 
 
Setlist The National @ ATP-Festival Camber Sands:
1. Neu: Arbeitstitel „Lola“
2. Mistaken for Strangers
3. Anyone's Ghost (mit Richard Reed Parry)
4. Secret Meeting
5. Bloodbuzz Ohio
6. Conversation 16
7. Squalor Victoria
8. Slow Show
9. Neu: Arbeitstitel „Sullivan“ oder auch Buttered Buns
10. Neu: Arbeitstiel „Prime“
11. Green Gloves
12. Sorrow
13. Abel
14. England
15. Fake Empire
 
Encore:
16. unveröffentlicht: I Need My Girl (mit Owen Pallett an der Violine)
17. Mr. November
18. Terrible Love
19. About Today (mit Owen Pallett)
20. Vanderlyle Crybaby Geek (unplugged)
 
Richard Reed Parry hat noch bei einigen anderen Songs assistiert, aber leider konnte ich nicht mehr klären, bei welchen und auch Nico Muhly wurde auf die Bühne gebeten.

Und auch hier nochmal herzlichen Dank an das famose Konzerttagebuch für die Erstveröffentlichung.

ATP Festival curated by The National (E)

7 - 9 December 2012 Camber Sands, southern England

Perfect size for a festival , sold out, with probably a little less than 3000 people

I first found out about "All Tomorrow's Parties” - ATP for short - a London based promoter when Belle & Sebastian had their their Bowlie 2 two years ago. For many years now ATP have invited musicians / bands in to curate on of their fine little festivals. The picked artists are pretty much given free rein and it seems to be an honor to be chosen. Unfortunately when it was Belle & Sebastian’s turn I couldn’t find any friends who liked the band or the idea of the festival as much as I do. But this year in January when The National announced that they were going to curate an ATP Festival in December the wintery England trip together with two friends was immediatelly fixed. Due to contractual problems with the originally planned venue in Somerset on the West Coast, the festival was moved to the much smaller summer Seaside Resort Pontins in Camber Sands on the south coast. Good for us: Camber is only about two hours away from London Heathrow. Small meant less than 3000 guests which is a pretty good size for a very small and familiar festival. The festival ticket included 3 days of music and 3 nights at the resort. They had no day passes or tickets without the overnight stay. The whole event felt a bit like summer camp with 16 and with The National as scoutmasters.

Richard & Bryce listening to Local Natives
The National: The curators of the event, of course, so vitally important that they get their own report.
 
The lineup: It almost reads like a "who's who" of the global indie scene with a focus on Brooklyn, peppered with a little (modern) classic (Nico Muhly, The Kronos Quartet, Hauschka) and cherished music pioneers (Michael Rother, Boris). As a friend of folk-rock and also of more quiet sounds, not to mention as a huge fan of The National, there were of course plenty of bands to my liking, so I went without plunging into the history of electronic music. There were a few bands I already knew quite well (Sharon van Etten, Wye Oak), or at least a bit (My Brightest Diamond, Kathleen Edwards, Richard Reed Parry, This Is The Kit, Hayden), others were totally new to me Menomena , Luluc, Bear In Heaven, Local Natives) and a few others had to be sorted out due to the schedule and the unfortunatelly limited attention span at a festival (The Antlers, Dark Dark Dark, Lower Dens, Owen Pallett, Deerhoof and even some more). For the musicians it must have felt like a kind of highschool reunion: friends, relatives, acquaintances, who had accompanied The National in recent years. Jenn Wasner (Wye Oak) complained about her still bothering jetleg but had to admit that she had to blame herself since she hadn’t been in bed earlier due to all the nice friends she was meeting here. And Kathleen Edwards was quite happy that she had met long time friend Hayden again, who had not shown up on stage for the past five years.
 
The stages: The whole event took place in the main building of the now rather dated resort. Pontins Camber Sands somehow seems to be famous for its good entertainment programs in the summer time and has two large venues, both equiped with cozy filthy carpets, solid bars and in the bigger one even with a hotdog stand. Stage 1 with a capacity of approximately 3,000 people and Stage 2 takes at least another 900 spectators. Unfortunately the sound in Stage 1 sometimes left a lot to be desired. In Stage 2 everything has always worked well and even with the smaller capacity there was no bottleneck at anytime. Not for a single gig you had to be there more than 5 minutes in advance and still got a spot in the front third. There also was a pretty ageing amusement park in the main building that still found its friends and then a cozy, albeit empty cleared pub for the after-show parties and for relaxing in between the shows. However we were only 3 minutes away from our heavenly nightmarish apartment.
 
The security: A big difference to what we are used to back home: no grim glances, no wannabe macho posturing, no bag checks and body searches! Very relaxed and totally friendly. After two days, the guys knew your faces and gave you a warm welcome, they opened the doors for you and gave away their candy. Quite apart from that there were no separate and inaccessible artist areas. That's exactly how I fancy a perfect festival atmosphere.
 
The chronology of my music: At the very beginning it didn’t work out too well with Nico Muhly and us, too demanding for our ears. So the real start was Canadian singer / songwriter Hayden Desser, who was very happy to be back on tour after a hiatus of five years. He handed in a folky, rocking, really lovely first set with a few new (the album has been announced for February) and a few old songs.
Hayden
After a short break we got some very good impressions of contemporary classic playing New Yorker Kronos Quartet in stage one before we went on to listen to the second part of Luluc.

Male part of Luluc
Luluc are a duo from Melbourne, who seem to live mainly in New York. One of my discoveries: great female voice, very classic songwriting. Matt Berninger (frontman of The National) was in the audience. Within the following days his presence showed up to be a good indicator in terms of my personal taste in music.
Bear In Heaven
I had somehow heard of Brooklynites Bear In Heaven before, but I had no idea of their music. It turned out to be very coherent, perfectly matching the moods synthpop stepped up with some loud guitars and very good drums. A brilliant Friday night finale.

Richard Reed Parry, multi-instrumentalist of Arcade Fire opened our Saturday with his second of three sets, a nice, nature-loving folk show.
Richard Reed Parry
Meanwhile Lower Dens from Baltimore shrouded in almost complete darkness on stage one, a very interesting version of shoegazing. While listening to Jana Hunter's voice and viewing her dimly lit appearance I'm asking myself if I’m not seeing a pretty small male person in front of me. Lower Dens are exciting, but it's still a bit early in the afternoon. The highlight of the second day: This IsThe Kit. Kate Staples and her band were in great spirits. I love her voice and that perfect feel-good sound. According to the program notes Aaron Dessner is going to produce her new album (to be released in 2013) and so it is not surprising that he appeared on stage for three songs.
This Is The Kit
Canadian Kathleen Edwards looks quite well-behaved, especially when she picks up her violin. In fact she uses the f-word in every other sentence and tells us her story when she got totally wasted in London a few days before and fell asleep in the bathtub and after about an hour her longtime-tour-roomie (her keyboarder) got in panic and had to safe her. A witty, fine gig to end her Voyageur tour 2012.
Kathleen Edwards
Sharon van Etten didn’t have a very good day. She also did not look happy at all. Of course Aaron Dessner showed up on stage to join his protégée for her song "Ask". There were some problems with the sound in stage one as well. Tramp still remains one of my albums of the year and I hope that SVE will finally come to southern Gemany one better day.
Sharon van Etten
Pretty bulky, fat instrumentalized indie rock from Menomena from Portland to end the Saturday. I thought it was quite fascinating how one of the two vocalists could sing very well and at the same time serve his drums.
Menomena
For us the third day - Sunday - was opened by My Brightest Diamond. Just wow!

The Philistine Jr.
The Philistine Jr. the band of The National's producer Peter Kadis and his brother Tarquin are funny and Perfume Genius a little later sounds sonorous, but rather boring.
Perfume Genius
I was very much looking forward to Wye Oak. They rock, are fun and it's very fascinating to see the musical explosions of a band of only two members.


Wye Oak
The Local Natives from LA entered the big stage just before The National. What a perfect support act: psych folk, awesome drumming, a great discovery and again Aaron Dessner has his fingers in the pie as well.
Local Natives
DJ set of the Devendorfs: Unfortunately we were not able to make it very much longer on our first night. The National’s rhythm section - Scott and Bryan Devendorf – were supposed to deejay and Scott started way after midnight. We can’t even say if Bryan made it to the turntables later on. Die-hard Depeche Mode fan Anni had made the prophetic prediction that her favorite band would definitely be part of a DJ set of her second favorite band. When the prophecy came true with Scott playing “Enjoy The Silence” as his forth song we decided to leave and test the gravel mattresses for the first time of the weekend.
Scott at the turntables
The most emotional moment: Shara Worden aka My Brightest Diamond dedicated her song "I Have Never Loved Someone", which she had written for her son, to the cherished curators. Her singing, the melody and especially the clear lyrics flipped an unknown switch and I couldn’t hold back the tears for minutes.
Shara Worden
The bars: The English are very patient and drink a lot. And at some point also the artists were forced to queue at the bars. It could happen that suddenly Aaron Dessner was standing next to you or Hayden was desperatly mumbling that he was always invisible at a bar. At least he was in possession of a valuable 20-pound note when we asked him. During his performance he had told the audience that before his departure he had been very lucky to find plenty of English money from long-ago trips in his foreign money jar but when he got to London and wanted to buy his first pint the money turned out to be worthless.

Karaoke: Every night the Queen Victoria Pub turned into everybody’s stage for a few hours. Actually we just wanted to have a brief look but before we knew it, we sang along with ablout 80 other indie nerds and hipster chicks to Bonnie Tyler's “Total Eclipse Of The Heart”, Bob Dylan's “Like A Rolling Stone” or even Stevie Wonder’s “I Just Called To Say I Love You”. Even the security could hardly contain himself and somehow it happened, that we let The Antlers be The Antlers and ordered another pint at the bar of the pup.
The chalets (nice English pronunciation): To be housed in small very, very sparsely furnished apartments that you would not even want your kids in for a summer camp, turned into a very bonding situation. Matt Berninger (singer of The National): "We curated everything for you not only the music but really everything … We sew the mattresses by hand and filled them with gravel and small pieces of wood." And when I think about it the whole story actually sounds pretty realistic. I had never read so very bad reviews on relevant hotel rating websites. In fact, it could only get better and at least it was fairly clean, the linens were fresh (ironed and you had to put them on yourself) and the electric meter in our apartment was broken, so we didn’t have a limit and started warming up the whole environment and after the first night it was toasty warm inside. Very interesting, you had to buy your electricity in advance and slip those little token cards 1 Pound each into the meter to get light, hot water and heating. Our biggest problem was the bathtub with separate faucets in cold and boiling hot and no separate shower head. I could be solved sisterly. You just needed a second person to wash your hair who filled a pot of water at a pleasant temperature and served as the quasi shower head. "I feel like being back in the 18th Century "! Jenn Wasner of Wye Oak also got to the heart of it: "Living in those chalets ... it's like a childhood dream ... gone wrong." The Pontins Camber Sands’ mantra: everything’s better than a tent, everything’s better than a tent, everything’s better than tent ...
The knit jumper: This time of year the British hipster wears a knitted pullover decorated with pre-Christmas ornaments. The models vary from glittery knitted snowflakes, abstract 80s patterns and cute reindeers. Hopefully this trend will never make it to the continent. Kathleen Edwards expressed her thoughts a little clearer in a recent Twitter message: "Just wanted to mention that all you dudes in England sporting the" ironic Christmas sweater "look, you look like a bunch of assholes."

The festival cinema: Camber Sands Memorial Hall is situated on the opposite side of the road just outside of the resort probably some kind of community center. During the three days you can watch high quality footage chosen by the curators in there using a video projector with screen. The well-educated and sophisticated guys of The National had provided some a pretty ambitious program. Very exciting that they had even picked two German films: "The Lives of Others" and a documentary about the painter Gerhard Richter. The Richter movie fitted well into our schedule on Sunday afternoon, there was no language barrier and it was really interesting. Besides us only a handful of other festival goers were also in the mood for a subtitled cultural program.

The beach: A dream! If only England was famous for stable summer weather!


Rye: The next bigger town is the beautiful Rye with its medieval cobblestone downtown, a defiant church and one cute little shop after the other all of them very English. Definitely worth a Saturday morning trip in bright winter sunshine.

London Heathrow: The gates are given out on short call only a few minutes before boarding. All passengers on international flights spend the time in a huge waiting hall staring at the display boards. Funnily right there I met three music nerds from my hometown, who are also waiting for the announcements of our flight back from the most amazing festival weekend of our lives.  

Dienstag, 22. Januar 2013

ATP-Festival curated by The National (D)

7. bis 9. Dezember 2012
Als Belle & Sebastian vor zwei Jahren ihr zweites Bowlie veranstalten durften, bin ich zum ersten Mal über den Londoner Veranstalter „All Tomorrow’s Parties“ kurz ATP gestolpert. ATP lädt seit vielen Jahren Musiker/Bands ein als Kuratoren ihrer kleinen feinen Festivals zu fungieren. Die beauftragten Künstler haben dabei wohl ziemlich freie Hand und es scheint eine gewisse Ehre zu sein, dies zu tun. Leider konnte ich für Belle & Sebastian keine ähnlich von der Band und auch der Idee begeisterten Mitstreiter finden. Als dann im Januar dieses Jahres bekannt gegeben wurde, dass The National im Dezember ein ATP-Festival betreuen würden, stand der winterliche Englandtrip zusammen mit zwei Freundinnen dann aber umgehend fest. Aufgrund vertraglicher Probleme mit dem ursprünglich geplanten Veranstaltungsort in Somerset an der Westküste wurde das Festival im Sommer in das deutlich kleinere Seaside Resort Pontins in Camber Sands an die Südküste verlegt. Glück für uns: Camber ist nur etwa zwei Stunden von London Heathrow entfernt. Kleiner bedeutete weniger als 3000 Gäste und damit noch ein bisschen familiärer. Das Festivalticket beinhaltete 3 Tage Musik und 3 Nächte im Resort. Tagestickets oder Tickets ohne Übernachtung gab es nicht. Das ganze fühlte sich ein bisschen an wie die Sommerfreizeit mit 16 und mit The National als Ferienbetreuer.
 
 

The National: Die Kuratoren der Veranstaltung sind natürlich so immens wichtig, dass sie ihren eigenen Bericht kriegen.
 
Das Lineup: Es liest sich fast wie das „Who is who“ der weltweiten Indieszene mit Schwerpunkt Brooklyn, gespickt mit etwas (moderner) Klassik (Nico Muhly, The Kronos Quartet, Hauschka) und hochgeschätzten Pionieren (Michael Rother, Boris). Als Freundin des Folkrock und gerne auch der ruhigeren Töne, nicht zu vergessen als Hardcore-The- National-Fan gab es natürlich genügend Bands ganz nach meinem Geschmack, so dass ich dann doch nicht in die Entstehungsgeschichte der elektronischen Musik eingestiegen bin. Einige Bands kannte ich schon ganz gut (Sharon van Etten, Wye Oak) oder zumindest ein bisschen (My Brightest Diamond, Kathleen Edwards, Richard Reed Parry, This Is The Kit, Hayden), andere galt es ganz neu für mich zu entdecken (Menomena, Luluc, Bear In Heaven, Local Natives) und ein paar fielen dann auch dem Zwangsaussortieren auf einem Festival zum Opfer (The Antlers, Dark Dark Dark, Lower Dens, Owen Pallett, Deerhoof und leider noch einige mehr). Für die Musiker muss es sich wie eine Art Klassentreffen angefühlt haben: Freunde, Verwandte, Bekannte, die The National in den letzten Jahren begleitet hatten. So beklagte sich etwa Jenn Wasner (Wye Oak) darüber, dass sie ja immer noch so im Jetleg stecken würde, musste dann aber zugeben, dass sie daran natürlich selbst schuld sei, da an Schlaf bei all den netten Freunden hier, einfach nicht zu denken sei. Und Kathleen Edwards war ganz im Glück, dass sie nach langer Zeit Hayden mal wieder getroffen hatte, der sich in den letzten fünf Jahren ganz von der Bühne zurückgezogen hatte.
 
Die Stages: Die eigentliche Veranstaltung beschränkte sich auf das Hauptgebäude der in die Jahre gekommenen Ferienanlage. Pontins Camber Sands scheint irgendwie für sein gutes Entertainment im Sommer berühmt zu sein und verfügt über zwei große Säle, die überwiegend schön gemütlich und versifft mit Teppichboden ausgelegt sind, feste Bars beinhalten und im großen Saal auch eine Hotdogbude; Stage 1 mit einer Kapazität für ca. 3.000 Leute und Stage 2 immerhin noch 900 Zuschauer fassend. Der Sound in Stage 1 ließ leider manchmal etwas zu wünschen übrig. Bei Stage 2 hat eigentlich immer alles hervorragend geklappt und tatsächlich kam es auch nicht einmal zu einem Engpass. Für keinen einzigen Auftritt musste man mehr als 5 Minuten vorher da sein, um sogar zumeist noch einen Platz im vorderen Drittel zu bekommen. Für weitere Unterhaltung sorgte im Hauptgebäude noch ein ziemlich abgerockter Amusement Park, der durchaus seine Freunde fand und dann noch ein gemütlicher, wenn auch leer geräumter Pub für die After-Show-Partys und ein bisschen Entspannung zwischendurch. Letztlich waren wir aber von dort aus auch in 3 Minuten in unserer (alp)traumhaften Ferienwohnung.

Die Security: Es geht also auch anders: keine grimmigen Blicke, kein Möchtegernmachogehabe, keine Taschenkontrollen und Leibesvisitationen! Ganz entspannt und immer freundlich ging es hier zu. Nach zwei Tagen begrüßte man sich bereits fröhlich, die Eingangstüren wurden einem aufgehalten und Bonbons verschenkt. Ganz abgesehen davon gab es auch keine separaten und abgesperrten Künstlerbereiche. Genau so stelle ich mir die perfekte Festivalatmosphäre vor.

Die Chronologie meiner Musik : Gleich zu Beginn hat es mit Nico Muhly und uns nicht so richtig geklappt. Zu anstrengend für die Ohren.

Hayden
Den ersten richtigen Festivaleinstieg verschaffte uns der kanadische Singer/Songwriter Hayden Desser, der sich unglaublich freute nach fünf Jahren zum ersten Mal wieder auf Tour zu sein und mit ein paar neuen (das Album ist für Februar angekündigt) und ein paar alten Songs ein folkiges, rockiges und wirklich schönes erstes Set ablieferte.
Nach kurzer Pause ging es in Stage One mit ein paar sehr guten Eindrücken vom zeitgenössische Klassik spielenden New Yorker Kronos Quartet weiter, bevor wir uns wieder aufmachten, um die zweite Hälfte von Luluc anzuhören.
Luluc
Luluc sind ein Duo aus Melbourne, die wohl überwiegend in New York leben. Eine meiner absoluten Neuentdeckungen: großartige weibliche Stimme im sehr klassischen Songwriterstil. Im Publikum lauschte Matt Berninger, dessen Anwesenheit sich auch an den folgenden Tagen als guter Indikator im Hinblick auf meinen persönlichen Musikgeschmack erweisen sollte.
Bear In Heaven
Von den Brooklynern Bear In Heaven hatte ich irgendwie schon mal gehört, konnte ihnen aber keine Musik zuordnen. Es stellte sich als sehr stimmiger, zur Stimmung perfekt passender Synthiepop verstärkt durch ordentlich Gitarenrums und einen sehr guten Drummer heraus, der den Freitagsausklang bilden durfte.
Richard Reed Parry, der Multiinstrumentalist bei Arcade Fire, spielte am Samstag sein zweites von drei Sets, eine hübsche, naturverbundene Folkshow.
Auf Stage One hatten sich derweil Lower Dens aus Baltimore in fast vollkommene Dunkelheit gehüllt, auch mal eine interessante Variante des Shoegazing.

Beim Lauschen von Jana Hunters Stimme und Betrachten ihrer spärlich beleuchteten Erscheinung bin ich mir ein Weile sehr unsicher, ob nicht ein sehr kleiner Mann vor uns steht. Lower Dens sind spannend, aber es ist noch etwas zu früh am Nachmittag.
This Is The Kit
Das Highlight dieses zweiten Tages: This Is The Kit. Kate Staples und ihre Band hatten beste Laune. Ich liebe Ihre Stimme und diesen vollkommenen Wohlfühlsound. Laut Programmheft hat Aaron Dessner für das neue 2013er Album die Produzentenrolle übernommen und so ist es nicht verwunderlich, dass er für drei Lieder mit auf der Bühne erscheint.
Kathleen Edwards & Band
Die Kanadierin Kathleen Edwards sieht eigentlich ganz brav aus, vor allem, wenn sie zur Geige greift, benutzt aber in jedem zweiten Satz das F-Wort und erzählt fröhlich von ihrem Londoner Totalabsturz, bei dem sie in der Badewanne eingeschlafen ist und nach über einer Stunde von ihrem Longtimetourroomie (Ihr Keyboarder) gerettet werden musste. Ein launiger, guter Auftritt zum Abschluss ihrer Voyageur-Tour 2012.
Sharon van Etten hatte keinen optimalen Tag erwischt. Sie machte auch keinen sonderlich fröhlichen Eindruck und wirkte auch nicht besonders frisch, obwohl es sich Aaron Dessner natürlich nicht nehmen ließ seinen Schützling bei „Ask“ persönlich zu begleiten.
SVE mit Aaron Dessner
Der Stage One Sound machte erhebliche Probleme. Tramp bleibt trotzdem eines meiner Alben des Jahres und ich warte, dass SVE sich an einem besseren Tag endlich auch mal nach Süddeutschland begibt.

Schön sperrigen, fett instrumentalisierten Indierock gab’s dann zum Schluss des Samstags noch von Menomena aus Portland. Sehr faszinierend wie gut einer der beiden Sänger parallel zum Gesang sein Schlagzeug bedient.
Menomena
Den Sonntag eröffneten My Brightest Diamond für uns. Einfach nur wow!
The Philistine Jr.
The Philistine Jr., die Band von The National Produzent Peter Kadis und seinem Bruder Tarquin sind witzig und etwas später Perfume Genius klangvoll, aber eher langweilig.

Jenn Wasner von Wye Oak
Besonders gefreut hatte ich mich auf Wye Oak. Die rocken, machen Spaß und es ist unglaublich, zu welchen musikalischen Explosionen eine Band fähig sein kann, die nur zwei Mitglieder hat.
Local Natives mit Aaron Dessner
Vor The National standen dann noch die Local Natives aus LA auf der großen Bühne, die perfekte Vorband: Psychfolk, Wahnsinnssdrums, tolle Neuentdeckung und wieder hat Aaron Dessner seine Finger drin.
 
Das Devendorfsche D.J.-Set: Lange haben wir am ersten Abend nicht mehr durchgehalten. The National Rhythm Section bestehend aus Scott und Bryan Devendorf sollte auflegen. Ob Bryan überhaupt noch aufgetaucht ist, können wir leider nicht sagen, denn als bereits beim vierten Lied klar war, dass die prophetische Vorhersage von Depeche Mode Fan Anni, dass ihre Lieblingsband auf jeden Fall Teil eines DJ-Sets ihrer zweitliebsten Band sein würde, mit Enjoy The Silence in Erfüllung ging, konnten wir zum ersten Mal die geschotterten Matratzen testen gehen.
D.J. Scott
Der emotionalste Moment: Shara Worden aka My Brightest Diamond widmet ihr solo vorgetragenes Lied „I Have Never Loved Someone“, das sie für Ihren Sohn geschrieben hat, den hochgeschätzten Kuratoren. Gesang, Melodie und vor allem der bestens verständliche Text legen irgendwelche bis dahin nicht gekannten Schalter in mir um und ich kann die Tränen minutenlang nicht zurückhalten.
Shara Worden

Die Bars: Engländer sind geduldig und trinken viel. Und auch die Künstler durften sich an der Bar anstellen. So konnte es passieren, dass Aaron Dessner plötzlich neben einem steht oder Hayden verzweifelt murmelt, dass er an einer Bar einfach immer unsichtbar sei. Wenigstens hatte er auf unsere Nachfrage hin eine werthaltige 20-Pfund-Note dabei. Während seines Auftritts hatte er nämlich voller Bedauern erzählt, dass er vor seiner Abreise noch jede Menge englisches Geld von lange zurück liegenden Touren gefunden hatte, das sich in London leider als wertlos erweisen sollte. Karaoke: Jeden Abend wurde der Queen Victoria Pub zur Showbühne. Eigentlich wollten wir nur ganz kurz mal reinschauen, aber ehe wir uns versahen, grölten wir mit 50 Indienerds und Hipsterchicks voller Inbrunst Bonnie Tylers Total Eclipse Of The Heart, Bob Dylans Like A Rolling Stone oder gar Stevie Wonders I Just Called To Say I Love You. Selbst die Security konnte nicht an sich halten und so konnte es auch passieren, dass wir The Antlers einfach The Antlers sein ließen und ein weiteres Pint an der Pubbar bestellten.

The Chalets (englische Aussprache: Scheleys): Gemeinsam in kleinen sehr, sehr spartanisch ausgestatteten Apartments untergebracht zu sein, die man nicht mal seinen Kids im Feriencamp wünschen würde, verbindet ungemein. Matt Berninger (Sänger bei The National): „Mit viel Liebe haben wir hier alles für Euch vorbereitet und die Matratzen, die haben wir extra von Hand für Euch genäht und sie dann mit Schotterkies und kleinen Holzstückchen und so gefüllt.“ Wenn ich so darüber nachdenke, klingt das sogar ziemlich realistisch. Noch nie hatte ich bei einschlägigen Hotelbewertungsforen so ungemein schlechte Bewertungen gelesen. Tatsächlich konnte es von daher nur noch besser werden und immerhin war es einigermaßen sauber, die Bettwäsche war frisch (gebügelt und zum Selbstbeziehen) und in unserer Wohnung war der Stromzähler defekt, so dass wir unbeschränkt die Umgebung heizen konnten und es nach der ersten Nacht auch kuschelig warm war. Unglaublicher Weise muss der Strom nämlich unter Zuhilfenahme von an der Rezeption gekauften Wertmarken, die man in den Zähler schiebt zu je einem Pfund vorab bezahlt werden, um Licht, heißes Wasser und Heizung zu haben. Auch unser Problem nur eine Badewanne mit getrennten Wasserhähnen in kalt und kochendheiß ohne separaten Duschkopf zu haben, konnte schwesterlich gelöst werden. Haarewaschen funktionierte eben nur zu zweit, indem die zweite Person einen Topf mit angenehm temperiertem Wasser füllte und sich quasi als Duschkopf zur Verfügung stellte. „Ich komm mir vor wie im 18. Jahrhundert“! Richtig gut brachte es auch Jenn Wasner von Wye Oak auf den Punkt: „Living in those chalets … it’s like a childhood dream … gone wrong.“ Das Pontins Camber Sands Mantra: Alles besser als Zelt, alles besser als Zelt, alles besser als Zelt …

Pontins Camber Sands
Der Strickpulli: Der britische Hipster trägt um diese Jahreszeit einen mit vorweihnachtlichen Motiven versehenen Strickpulli. Die Modelle variieren zwischen glitzernden eingestrickten Schneeflocken, abstrakten 80er-Jahre Mustern und niedlichen Rentieren. Es bleibt nur zu hoffen, dass es dieser Trend niemals auf den Kontinent schaffen wird. Kathleen Edwards drückt sich da in einer aktuellen Twitternachricht noch etwas deutlicher aus: “Just wanted to mention that all you dudes in England sporting the "ironic Christmas sweater" look, you look like a bunch of assholes.“

Das Festivalkino: Auf der gegenüberliegenden Straßenseite außerhalb des Resorts liegt die Camber Sands Memorial Hall, wohl so eine Art Gemeindesaal, in dem mit Leinwand und Beamer während der drei Tage hochwertigstes Filmmaterial gezeigt wurde, das die Kuratoren ausgesucht hatten. Die gut gebildeten und schwer intellektuell angehauchten Herren von The National hatten sich da ein ganz schön anspruchsvolles Programm ausgedacht. Spannend, dass es mit „Das Leben der Anderen“ und einer Dokumentation über den Maler Gerhard Richter gleich zwei deutsche Filme auf den Spielplan geschafft hatten. Zeitlich passte uns der Richter-Film am Sonntagmittag gut ins Konzept, es gab keine Sprachprobleme und er war wirklich interessant. Außer uns fanden das aber in diesem Augenblick nur noch eine Hand voll anderer Festivalbesucher.

Der Sandstrand: Ein Traum! Wenn doch England nur für stabiles Sommerwetter bekannt wäre!
Camber Sands
Rhy: Das nächst gelegene Städtchen von Camber aus gesehen, ist das wunderschöne Rhy mit seiner mittelalterlichen Pflastersteininnenstadt, einer trutzigen Kirche und einem schnuckeligen typisch englischen Lädchen am anderen. Allemal einen Samstagvormittagsausflug bei strahlendem Sonnenschein wert.

London Heathrow: Die Gates werden erst wenige Minuten vor dem Boarding vergeben und sämtliche Passagiere internationaler Flüge starren gebannt auf die Anzeigetafeln der riesigen Wartehalle. Ausgerechnet in dieser Halle begegnen mir drei weitere Musiknerds, die sich ebenfalls auf dem Heimweg vom unglaublichsten Festivalwochenende ihres Lebens nach Stuttgart befinden.

Vielen Dank für die Erstveröffentlichung an das Konzerttagebuch!

Hymn For Her in my living room!

19. November 2012 in meinem Wohnzimmer
 
Hymn For Her bestehend, aus Lucy, Wayne und seit bald 6 Jahren auch Klein-Diver haben wir vor vielen Jahren bei einem Urlaub in Florida kennengelernt. In etwas anderer Besetzung wurde vor nunmehr 7 und 6 Jahren bereits durch Europa und mein Wohnzimmer getourt. Im November waren Sie endlich mal wieder da. Eigentlich hatten wir uns für diesen Tag ein wunderschönes Wellness-Programm in einem der Stuttgarter Mineralbäder ausgedacht. Eine Fastgehirnerschütterung im Umkleidebereich hat dies leider verhindert. Zum Glück waren bis zum Abend alle wieder einigermaßen fit, so dass das Haus gerockt werden konnte. Holger von gig-blog.net, einem hervorragenden Stuttgarter Konzertblog hat hier bereits einen wunderbaren Artikel veröffentlicht, dem ich nichts auf Deutsch hinzuzufügen habe, außer herzlichen Dank für's Kommen und Schreiben und für die tollen Fotos von Reiner.
 
 
 
In November our friends from Hymn For Her played a fantastic very emotinal gig in our living-room. There is a great article on a local music blog with lots of great pictures all written in German. So this is my attempt to a translation of Holger's post and a few more pictures we did with our not so high professional home equipment:
 
"It is a cold, foggy night in November. I just stepped outside in front of the door for a moment, but not in downtown Stuttgart in front of a club, but in a quiet residential road somewhere in Stuttgart-Feuerbach. And I’m in total awe for a concert, one of the kinds I’ve never experienced before: I’m standing in front of a pretty little house with panoramic windows, inside some thirty people and a band that is about to raise the roof with rough country- trash. Surrounded by a good middle-class neighborhood, that gets filled with loud sound but seems to be quite tolerant.
 
What exactly is going on here? Musiclover Claudia from Stuttgart met the duo “Hymn For Her” in the United States. She invites them to make a stop-over in Stuttgart on their European tour, but finds no club where the two of them could perform. Without further ado, she changes her living room into a concert venue, invites family and friends, chills a few crates of beer and just allows the band to put on a house concert. In and of itself a wonderful idea. And finally she also thinks of inviting Stuttgart’s central institution for upscale taste in music, and we really appreciate that.
One thing gets obvious straightaway: Hymn for Her are a discovery! Lucy Tight and Wayne Waxing are without doubts "characters". The couple comes from the folk scene of Philadelphia, together with their daughter they live in one of those typical American vintage caravans (a 16-foot model of the type "1961 Airstream Bambi") and travel back and forth all over the United States on behalf of/in the name of music. Their musical arrangements also sound very, very American. Somewhere between folk trash and alternative-country. Jack White would love it. Anyways with drums, guitar, banjo and an abundant bizarre cigar box guitar they kick up quite a row. They have two albums in the bag: the classic-folky "Year of the Golden Pig" and their latest "Lucy & Wayne and the Amairican Stream". From the first one, they play the more quiet songs and ballads, out of the latest one the rock titles as "Slips" or "Sea". And these tracks move right into the legs. After just a few songs, the noble oak flooring turns into a dance floor. The mentioned cigar box guitar is the dominant instrument of Hymn For Her’s dirty sound, a construction made of a cigar box, a sawed-off broomstick and two strings, including one for the bass. This rarity is usually played with a bottleneck and the resulting whiny sounds get finally put through a fuzz-box. The ideal soundtrack for dusty road movies - or now Swabian homes. An absolutely piece of luck by the way: among the circle of friends and acquaintances of the hostess there is a mixer who arrived with such good equipment, some club would go green with envy.
And he does his job so well that the band offers him straight away to take him with them on the rest of the tour. When H4H then send out a medley of cult band Morphine who are totally to idolize and unfortunately gone from us way too early through the musical chopper, I’m fully thrilled: I think I’m hearing "Thursday" and "You look like Rain" . Simply brilliant. Also impressive: In passing Wayne Waxing suggests casual classical Spanish guitar playing art or even a loose bossa nova. Without question, there is a virtuoso hiding behind the noisemaker . And then there is some more rocking right on the caps with Led Zeppelin's "Bron-Y-Aur Stomp". But all this is nothing compared to the surprise of the evening: Lucy and Wayne's five year old daughter takes over the vocals in one song- completely natural and incredibly charming - while mommy and daddy do the backing vocals.
That's so sweet, that it even cheers the heart of the most hard-boiled Gigblogger. In short: a concert that makes you happy. A band that you would wish a much larger audience of course. And above all, a kind of concert, which should take place more often. Yesterday really everybody got one’s money worth: the hostess who had her favorite band in her own home, the guests who were able to see a great band in such an intimate setting, the hat well stocked with donations and the house left in a reasonable condition. And a band that certainly had a nice break in their tour routine. So, dear Stuttgartians: take an example. Invite your favorite band simply to your homes, chill a few beers and make the concert of your life. And do not forget to invite the Gigbloggers! "