25.Februar 2011
Momentan läuft eine nagelneue Single namens
„Think you can wait“ in der Dauerschleife und mit jedem weiteren Hören wird auch dieser Song immer noch ein bisschen besser für mich.
„The National“ sind mein ganz persönliches musikalisches Phänomen der letzten 12 Monate. Es war noch nicht mal Liebe beim ersten Ton, aber Matt Berningers Bariton ist schon beim ersten Hören wuchtig und ich kann seitdem nicht mehr aufhören ihren Platten wieder und wieder zu lauschen. Es ist mir nach wie vor ein Rätsel, warum mich ausgerechnet diese Band fern jeglicher Teenischwarmtage so dermaßen gepackt hat, dass wir tatsächlich pünktlich zur angekündigten Hallenöffnung im kalten Kreuzberg stehen, was ich selbst mit 16 nicht gemacht hätte. Zum Glück wurde auch East auf genau gleiche Weise angesteckt und so stehen wir gemeinsam mit weiterer Ostverstärkung noch ein Weilchen vor verschlossenen Türen, wobei sich Ina über unsere Euphorie sicherlich ein wenig wundern musste.
Sold out gig of “The National” in Berlin. This band just blows me away. Their music doesn’t stop growing and growing and their live performances are breathtaking. I’m still wondering how this could happen to me since my teenage days have been over for quite a while. Nachdem der typische The National-Fan schon eher auf unser eigenes Alter zusteuert, geht alles ganz gesittet zu in der übersichtlichen Columbiahalle. Wir genehmigen uns noch gemütlich ein erstes Bier, bevor ich darauf bestehe, möglichst weit nach vorne zu gehen. Die letzten Erfahrungen mit ausverkauften mittelgroßen Hallen haben nämlich gezeigt, dass es in mittleren Bereichen ziemlich ungemütlich werden kann und die Sicht in der Regel auch nicht wirklich befriedigend ist. Was die vielen nach uns reinströmenden Gäste an diesem Abend zu unserer Freude übersehen, ist die raumgreifende Aufstellung der vorderen 10 Reihen, mit dem Erfolg, dass wir den allerbesten Blick nach vorne, nebst optimaler Bewegungsfreiheit haben. Der Preis hierfür ist langes, langes Stehen, erst mal Warten und ein kleines Logistikproblem beim Biernachschub. Macht aber überhaupt nichts. Die Musik berauscht von der ersten bis zur letzten Minute. Rückenzipperlein können warten.
We managed to get nice comfortable spots very close to stage enjoying every second of this fantastic concert. Ein nicht ganz zu unterschätzender Spannungsbogen ist Matt Berningers eigener Rausch, der einen ständig befürchten lässt, dass die Vorstellung jede Minute zu Ende sein könnte, aber er findet auf kaum erklärliche Weise immer wieder ins Geschehen zurück und hat auch keine Probleme die Töne zu treffen. Beruhigend für den Zuschauer ist die Gelassenheit der restlichen Band, die Matts Grenzen offensichtlich sehr gut kennen. Als er zwischen zwei Liedern plötzlich von der Bühne verschwindet und sich leichte Verwunderung breit macht, erklärt einer der Dessner-Zwillinge recht lapidar, dass Matt mal pieseln ist, bis selbiger in aller Ruhe wieder zurück auf die Bühne findet und sich noch ein bisschen Spott des Kommentators anhören darf.
Wahrscheinlich schon legendär sind die Ausflüge ins Publikum bei Mr. November und Terrible Love. Er läuft auch wirklich direkt an uns vorbei, nimmt aber erkennbar nichts von der Umgebung wahr, ein kleines bisschen Wahnsinn im Blick.
Nach extrem kurzweiligen 2 ¼ Stunden Spielzeit, insgesamt guten 5 Stunden auf den Beinen und keiner Chance den Weg zur entgegengesetzten Toilette selbst zu schaffen (siehe ausverkauftes Konzert in mittelgroßer Halle), endet dieses Wahnsinnskonzert mit Vanderlyle Cry Baby Geeks in der schon aus dem Herbst bekannten Unplugged-Version, zu der die auch sehr hörenswerte Vorgruppen-Singer/Songwriterin
Sharon van Etten nochmals auf die Bühne gebeten wird.
Momentan sind wir bereits wild am Planen, welche weiteren Konzerte der nun schon über ein Jahr andauernden „High-Violet-Tour“ in den nächsten Monaten noch zu unseren persönlichen Reiseplänen passen könnten. Ich bin selbst sehr gespannt, ob und wann das „The National“ –Virus wieder abklingt.
If you haven’t met these Ohio-grown-up Brooklyners yet, definitely go and check them out. We are about to make plans for more gig-trips this summer since they will come back to Europe for the festival season.
Conversation 16
Setlist C-Halle Berlin 25.02.2011:
1. Start a War 2. Anyone’s Ghost 3. Baby we'll be fine 4. Bloodbuzz Ohio 5. Slow Show 6. Squalor Victoria 7. Afraid of everyone 8. Conversation 16 9. Lemonworld 10. All the Wine 11. Lit up 12. Sorrow 13. Apartment Story 14. Abel 15. Wasp Nest 16. England 17. Fake Empire 18. You were a Kindness 19. Mr. November 20. Terrible love 21. Vanderlyle