Donnerstag, 18. September 2008

Hymn For Her

Auf einer unserer gemeinsamen Reisen haben wir vor ein paar Jahren unter der heißen Sonne Floridas "unsere" Band kennengelernt, wundervolle Folkrockmusiker und echte Lebenskünstler aus Philadelphia und weil die drei auch liebend gerne immer mal wieder durch das schöne Europa touren, treffen wir uns ziemlich regelmäßig. Diesmal waren Maggi und Pierce mit Töchterchen aber hauptsächlich im Urlaub und so haben wir einen gemütlichen Sonntagnachmittag bei Freunden in München zusammen verbracht und auf der Rückfahrt konnte ich mir das neuste Werk ihres Sideprojects "Hymn For Her" zu Gemüte führen! Sehr empfehlenswert:

"West"

Montag, 15. September 2008

Kürbisorange


Und plötzlich ist der Herbst da. So ganz langsam kam er die letzten Tage angeschlichen. Ich hätte es ahnen sollen als die vielen Eichhörnchen wie wild über die Straße rannten. Perfekt um gemütlich in der Küche zu sitzen und mit Freunden heißen Pfefferminztee zu trinken und perfekt um endlich mal wieder zu kochen. Über die weniger perfekten Seiten des Herbsts unterhalten wir uns dann lieber ein anderes Mal.

Kürbisgratin
800 g Kürbis (Hokaido) gewürfelt, ca. 1 cm Kantenlänge
750 g Tomaten gewürfelt
1 große Zwiebel fein gewürfelt


2 EL Olivenöl
2 Knoblauchzehen kleingehackt
Salz
2 TL frischer Thymian
Schwarzer Pfeffer
2 Kugeln Mozarella, in Scheiben geschnitten
50 g Parmesan, frisch gerieben
Zwiebeln in Olivenöl anbraten; Tomaten, Knoblauch, Salz, Pfeffer und Thymian hinzufügen, 5 Minuten köcheln lassen; Kürbiswürfel hinzufügen und etwa 10 Minuten mitgaren;
Backofen auf 220 Grad vorheizen; Gemüse in eine Auflaufform füllen; Parmesan unterheben; mit Mozarella belegen und ca. 20 Minuten überbacken lassen

"West"

Dienstag, 9. September 2008

Schultüte

Neulich bei der Maus gehört:

"Die Geschichte der Schultüte geht bis ins Jahr 1810 zurück.

Damals wurde besonders den Schulanfängern in Sachsen und Thüringen der Weg in die Schule versüßt. Erste gesicherte Nachrichten kommen aus Jena (1817), Dresden (1820) und Leipzig (1836). Dort erzählte man den Kindern früher, dass in dem Haus des Lehrers ein Schultütenbaum wüchse, und wenn die Schultüten groß genug wären, dann wäre es auch höchste Zeit für den Schulanfang."
Was für ein Glück doch die Kinder in Deutschland haben! Aber was ist mit dem Start in
die fünfte Klasse? In seinen sechs Wochen Sommerferien war der


Beginn des neuen Schuljahres noch unglaublich weit weg, aber am Sonntag fiel's dann auch Super-P wieder ein: "Sag mal, krieg ich eigentlich auch wieder so 'ne Schultüte, wenn ich jetzt mit der neuen Schule anfange?" Nun, eigentlich ja nicht, aber eine kleine hat's dann doch gereicht und ich durfte heute erstmal den Weg in die neue Schule mit ihm abfahren, bevor dann morgen der Ernst

des Gymnasiastenlebens so richtig losgeht: 7:45 h Bio! Und mal schauen, ob sich meine und jetzt seine Englischlehrerin noch an Kleinmama vor 28 Jahren erinnert.
"West"

Montag, 8. September 2008

Viva Colonia oder Marathonvorbereitung auf Kölsch



Und nach dem Lauf ...

Das große läuferische Ziel des Jahres findet am 2. November in New York statt und obwohl das mittlerweile seit Januar klar ist, ließ die Vorbereitung in den vergangenen Monaten das eine oder andere Mal schwer zu wünschen übrig. Mittlerweile hat aber der Respekt vor der vollen Marathondistanz von 42,195 km den inneren Schweinehund und auch andere Unwägbarkeiten deutlich besiegt. Bestandteil einer soliden Marathonvorbereitung sollte wöchentlich ein sogenannter langer Lauf zwischen 20 und 25 km sein, ein-/zweimal sollte man sich dann auch noch an die 30 heranwagen und weil so ein Zweieinhalb-Stunden-Lauf immer eine gewisse Zähigkeit in sich birgt, versuche ich diesen langen Lauf so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten! Teil der Abwechlung ist die Teilnahme an dem ein oder anderen Volkslauf und so fand an diesem Sonntag der lange Lauf im Rahmen des Brückenlaufs zu Köln statt. Also auf nach Köln und da Köln nicht gerade um die Ecke liegt, wurde diesmal der Sport mit einem zweitägigen Ausflug verbunden und wenn man dann schon mal in Kölle ist, muss man sich den heimischen Sitten und Gebräuchen auf jeden Fall anpassen: "Ihr seht so spooortlich aus? Ah ja, de Brücknlauf! Na denn wohl ersmal 3 Kölsch un ne Bratwurst!"
Jungs, es hat superviel Spaß gemacht und ich hoffe, ihr nehmt mich nächstes Jahr wieder mit!





... ist vor dem Lauf


"West"

Montag, 1. September 2008

Festival à la français

Wir lieben Livemusik. Einerseits ist da natürlich die Musik, zumeist mit sehr entspannender Wirkung, selbst ein noch so stressiger Tag ist nach den ersten Takten vergessen, eintauchen in eine andere Welt! Dann geht es naürlich auch darum zu sehen, wie die Musiker ihre Lieder live performen, wie sie sich auf der Bühne bewegen, was sie sonst noch zu sagen haben, wie sie mit dem Publikum interagieren und ein Konzert eignet sich auch ganz hervorragend, um neue Musik zu entdecken, die (noch) nicht oder vielleicht nie im Radio gespielt werden wird. Beste Möglichkeiten bietet da natürlich ein Musikfestival und so haben wir es uns zur Gewohnheit gemacht, uns zumindest einmal im Jahr in die Untiefen des Festivallebens zu begeben: Sonnenbrand, knöcheltiefer Schlamm, zugedröhnte Teenager, viel Bier, mäßiges Essen, lange Fußmärsche, zunehmende Verwahrlosungszustände und ein paar musikalische Totalausfälle inklusive. Aber auch wenn’s ein bisschen anstrengend war und man mit Ü30 das Durchschnittsalter eines deutschen Festivals deutlich hebt, hatten wir schon die letzten Jahre reichlich Spaß. Wir haben unser Festivalverhalten einfach unserem forschreitenden Alter angepasst und darauf verzichtet den Massenzeltplatz zu benutzen, sondern sind lieber frisch geduscht und bestens gefrühstückt an den Folgetagen wieder erschienen, um den zunehmenden zivilisatorischen Verfall mit Schmunzeln von außen zu beobachten. Diesen Sommer musste aber mal was Neues her! Roskilde? Benicassim? Könnte man nett mit Urlaub verbinden, aber irgendwie auch zu groß ... Die Lösung hieß Festival Rock en Seine, fast noch auf Pariser Stadtgebiet, bestens mit der Metro zu erreichen, zwei Tage Ende August, nur etwa 20.000 bis 30.000 Menschen und ein ansprechendes Lineup! Die Übernachtungsfrage wurde mit einem Hotel unmittelbar an der Festivalmetrostation gelöst und weil in Frankreich auch erst am Nachmittag angefangen wurde, blieb nebenbei noch genug Zeit, sich in Paris die Füße wund zu laufen, mit dem kleinen Nachteil, dass wir immer schon leicht geschafft auf dem Festivalgelände ankamen. Wunderschöne Parkanlage, keine Wanderungen durch zugemüllte Behelfscampingplätze, keine langwierigen Taschenkontrollen (offensichtlich war es kein Problem hochwertigste Kameraausrüstungen und selbst Champagnerflaschen mitzubringen), superentspanntes Publikum vom schlafenden Baby im Kinderwagen bis hin zu Paaren im Alter unserer Eltern war alles dabei. Wer wollte konnte seine Kids mitbringen und sie während der gesamten Konzerte im eigens dafür eingerichteten Mini Rock en Seine kostenlos professionell betreuen lassen. Viele Kinder wollten aber auch mit Mama und/oder Papa die Bands anschauen, was auf dem Gelände ganz wunderbar funktionierte. Es gab nirgends Gedränge, selbst bei den Headlinern konnte man gemütlich nach vorne laufen und hatte die Bühne bestens im Blick. Man konnte sich aber auch auf den Hügeln seitlich der Bühne platzieren und hatte noch immer eine bessere Sicht als von den Tribünen großer Konzerthallen. Auch die kulinarische Seite ist durchaus erwähnenswert, wenn auch kurios. Ich hatte vollkommen vergessen, was französisches Fastfood bedeutet: serviert wird nicht auf einem Plastikteller, sondern im Baguette: Pommes, Chili con carne, dubiose gekochte Schweinswürstchen ... eigentlich ganz egal was ... Es gab allerdings auch durchaus Essbares, eine Weinbar mit Weinplastikgläsern und überteuertes Heineken-Bier, von dem man literweise trinken konnte ohne auch nur eine leichte Umdrehung zu merken (vielleicht ein Grund für die nicht vorhandenen betrunkenen Teenies). Atmosphärisch fühlten wir uns an ein fröhliches Stadtfest für die ganze Familie erinnert ... ein völlig anderes Festivalfeeling ... sehr angenehm, sehr positiv, sehr wiederholenswert! Ach ja ... da war doch noch was ... die Musik ... R.E.M., The Kaiser Chiefs, The Raconteurs, The Roots … ganz großartig ... und neu entdeckt … Dirty Pretty Thing, Jamie Lidell, The Streets ... und eine echte Festivalfranzösin steht auch gerne mal mit den hochhackigen Pumps in der ersten Reihe und kreischt zu den Kaiser Chiefs ...