15. bis 18. Oktober 2012
Schon ziemlich lange gibt es da diesen Wunsch auch mal den Balkan zu erkunden. Da ist der Freund, der seit Jahren seine gesamten Urlaube dort verbringt, die kroatischen Eltern von Super-Ps Schulfreund, Erzählungen von Sommerurlauben an wunderschönen Küsten und die Musikfreundin, die schon lange nach Zagreb eingeladen hat.
Der Freund hatte für Mitte Oktober seine nächste Reise geplant und suchte noch ein bisschen Begleitung. Zugpreise gecheckt, Termine verlegt, das Wochenende davor durchgearbeitet, Jugendbetreuung organisiert und los ging's.
Auch wenn es natürlich schnellere Möglichkeiten gibt an das Ziel eines Kurztripps zu gelangen, die gemütlichste und irgendwie auch autentischste ist die gute alte Eisenbahn und die fährt tatsächlich einmal am Tag ohne Umstieg von Stuttgart nach Zagreb und auch wieder zurück.
Nach 10 1/2 Stunden kamen wir in Zagreb an. Noch ein bisschen durch die Stadt schlendern, Cevapcici essen, kroatisches Bier trinken und dann zurück in die herrlich zentral gelegene Pension gleich hinterm Dolac, dem Marktplatz von Zagreb.
A Balcan-loving friend had asked several times if I didn't want to join him on one of his trips to Croatia, Serbia, Montenegro and Bosnia. And there is the Croation family of son's friend from school and there is also this music friend who lives in the capital of Croatia and had invited me to meet her there one day. Unfortunatelly I couldn't take off more than 4 days from work and other duties but it was a very first impression of a beautiful and interesting part of Europe I had never been to before very worth going and for sure I'll come back. As my friend was travelling by train I decided to join him. It's a great and long ride of 10 1/2 hours from Stuttgart to Zagreb without changing the train at all. We checked into a small pension right in the center of the city in walkable distance to everything my friend wanted to show to me.
An beiden Morgen ging es als erstes in ein 150 m von der Pension entferntes Café direkt am Dolac. Ich liebe das Markttreiben und der Dolac ist ein herrlicher Bauernmarkt. Da ich am zweiten Tag bereits wieder Proviant für die lange Rückreise benötigte, konnte ich zumindest so viel einkaufen, wie noch in meinen Rucksack passte inklusive einem Kilo interessant aussehender kroatischer Kartoffeln, die der Freund unbedingt mal ausprobieren wollte und die bis zu seiner Rückkunft bei mir zwischengelagert wurden. Außer Gemüse gab es auch noch Blumen und Körbe, Frischkäse und frisch geräucherten Käse und sozusagen im Keller Bäcker, Metzger, Fischhändler und Milchprodukteverkäufer in einer Markthalle.
Both of my mornings in Zagreb started with coffee watching the farmers' market Dolac which takes place every weekday.
Nachdem wir an unserem ersten Abend den Stadtteil Kaptol rund um die Kathedrale mit seiner hübschen Kneipenstraße bereits erkundet hatten, erklommen wir den nächsten Berg, die Oberstadt
Gornji Grad. Vom Lotrščak-Turm, von dem aus jeden Tag um 12 ein Salutschuss abgefeuert wird, hat man einen herrlichen Rundumblick. Gleich um die Ecke befindet sich neben den Parlamentsgebäuden, dem Stadtmuseum und einer eher schlechten Austellung über den Krieg auch das kleine sehr feine Museum Of Broken Relationships. Der Name ist Programm und auch wenn es traurig klingt, die Idee hinter diesem Museum ist genial und nachdem es zunächst als weltweite Wanderausstellung konzipiert worden war, hat es eine dauerhafte Bleibe in Zagreb gefunden.
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Hotel Regent Esplanade |
Am zweiten Tag machten wir bei strahlendem Sonnenschein unter anderem einen sehr langen Spaziergang zurück vom Museum für zeitgenössische Kunst am Bahnhof vorbei in die Innenstadt. Gleich neben dem Bahnhof liegt das legendäre Regent Esplanade, ein wichtiger Zwischenstop auf der Fahrt mit dem Orient-Express, das schon viele mehr oder weniger wichtige Menschen gesehen hat. Für uns gab es zumindest einen sehr stilvollen Tee auf der Terrasse.
Natürlich sind 2 Tage viel zu kurz, aber immerhin habe ich jetzt mal einen ersten Eindruck und Zagreb ist eine durchaus sehenswerte Stadt, in der sich bestimmt noch mehr erleben lässt.
Abgesehen davon, dass jede Zugfahrt nach 8 Stunden einfach zäh wird, hatte ich auch noch eine traumhafte Rückfahrt durch das Savatal durch Slowenien hindurch direkt in die frisch beschneiten österreichischen Berge.