Neulich hat mir H. erzählt, dass Nirvana auch schon mal im LKA aufgetreten seien … irgendwann in den 90ern … als Vorband von Sonic Youth.
Dieser Club hat Geschichte. Sie waren irgendwie alle schon einmal da.
Diese Tatsache gibt dem LKA natürlich durchaus etwas mehr Pfiff, aber so richtig dolle find‘ ich’s dort einfach nicht.
Gut gefüllt, bestimmt fast ausverkauft: Hipstervolk in allen Altersklassen und die mit Tocotronic auch schon etwas in die Jahre gekommenen Fans der ersten Stunde: Intellektopop war angesagt.
Aus meiner anfänglichen Unlust (warum genau hatte ich mir vor zwei Monaten eigentlich unbedingt Karten holen müssen?) wurde ein sehr schöner, entspannter Abend mit extremst spontaner Spontanbegleitung, witzigen Kommentaren zu Herrn von Lowtzow: „Hmmm, man kann schon mal Hemd tragen, aber der sieht doch wirklich aus wie ein beurlaubter Lehrer mit Alkoholproblem.“ Verständnisschwierigkeiten an der einen oder anderen Stelle: „Singt der da gerade Katzenklo?“ „Ich versteh hier echt Wischmopp is Tocotronic, hähhh?“
Ansagen von Herrn von Lowtzow finde ich sehr gekünstelt und singen kann er im Grunde auch nur mäßig. Was soll’s, es rockt richtig ordentlich, viel Gitarre, hübsche Bässe, Wiedererkennungsfaktor aus einigen Jahren Popgeschichte.
Ich bleibe dabei: Live machen mir Tocotronic Spaß, aber grundsätzlich ist es für das deutschsingende Genre nicht wirklich einfach, mir richtig gut zu gefallen. Immerhin ist ja Thees Uhlmann irgendwie Ziehkind der Hamburger. Dann kann’s letztlich nicht wirklich schlecht sein.
Bisschen schade, dass ich die allgemeine Stimmung eher mäßig fand, wo sich doch so viele Menschen versammelt hatten und anhand der vor dem LKA geparkten Autos erkennbar war, dass der ein oder andere sogar eine etwas weitere Anreise aus dem Umland auf sich genommen hatte. Vermutlich sollte ich mir Konzerte, die die Größe der Manufaktur übersteigen, in Zukunft einfach zweimal überlegen.
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